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Höhepunkte im Jahresrückblick 1994 beim Heimatverein Ochtrup e.V.

 

- Ludger Ernschneider -

 

Traditionell begibt sich der Heimatverein im Februar zum „Haus Welbergen“, um nach einer „Schneewanderung“ sich an historischer Stätte für einige unbeschwerte Stunden aufzuhalten. Nur mit dem Schnee ist das immer so eine Sache, trotzdem wird diese Wanderung immer gern von den Heimatfreunden angenommen; leider können aufgrund der engen Räumlichkeiten nur ca. 50 Teilnehmer einen Platz bekommen.

 

Eine kombinierte Bus- und Fußwanderung zu den Bentheimer Bergen fand im März Zuspruch bei den Heimatfreunden.

 

Zur Tradition wird auch das Aufstellen des Maibaumes am Töpfereimuseum. Hierfür hat sich der Arbeitskreis für Geschichte und Altertumskunde eingesetzt und zeichnet verantwortlich. Bei der Bevölkerung kommt das Rahmenprogramm zu dieser Feier unter dem Maibaum gut an. Dank der Initiative des Arbeitskreises wurde zwischenzeitig auch der Hl. Nepomuk am Bergweg und der „Kalliope“-Stein restauriert. Außerdem konnte die Ölbergstation bei Katerkamp in Welbergen aufgestellt und eingeweiht werden. Als weiterer Punkt ist die Ausstellung der Trachtenpuppen im Töpfereimuseum zur Weihnachtszeit 94/95 gut angekommen.

 

Neben weiteren „kleineren“ Aktivitäten des Arbeitskreises ist besonders die Erarbeitung und Herausgabe der „Ochtruper Heimatblätter“, die halbjährlich erscheinen, hervorzuheben. Wissenschaftliche und volkstümliche Veröffentlichungen bringen dem Leser heutige Tätigkeiten und die Ereignisse vergangener Jahre nahe.

 

Ins Jahresprogramm gar nicht aufgenommen war die Aktion „Kampf dem Müll in der Natur“, zu der sich der gesamte Vorstand einfand. Seit jeher gilt für den Heimatverein Ochtrup e. V. die Landschaftspflege als ein besonderes Anliegen. Leider hatte die Bevölkerung sich dem Aufruf zum Mitmachen verschlossen. Schade, denn ursprünglich hieß der Heimatverein bei seiner Gründung „Verschönerungsverein“ und wollte somit seinen eigenen Beitrag für die Stadtverschönerung und den Umweltschutz leisten.

 

Daß die Insel Rügen eine Reise wert war, wurde deutlich, als gleich zweimal im Mai und Juni Heimtfreunde zu der Kreideinsel fuhren. Angeregt und durchgeführt vom Arbeitskreis für Geschichte und Altertumskunde gab es interessante Begegnungen auf historischen Spuren. Die Landschaftsschönheiten im kleinsten Nationalpark Deutschlands - Stubbenkammer und der Königstuhl auf einem 117 Meter hohen Kreidefelsen - faszinierten nicht nur die Heimatfreunde, sondern auch schon Caspar David Friedrich, als er hier seine Staffelei aufstellte und zum Farbpinsel griff. Nicht zuletzt durch Wilhelm von Humboldt, Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge, Theodor Fontane und Johannes Brahms wurde diese Insel bekannt. Ernst Moritz Arndt zog gegen die Leibeigenschaft zu Felde - und der Pirat Klaus Störtebeker aus Ralswiek war hier zu Hause.

Die örtliche Presse stellte am 21. Mai 1994 das Besuchsprogramm mit den vielen Eindrücken der Fahrt von vier Tagen den Daheimgebliebenen vor Augen.

 

Zusammen mit Mitgliedern des Heimatvereins Metelen starteten Ochtruper Heimatfreunde für vier Tage in den Odenwald, wobei u. a. Michelstadt, Heidelberg und Worms mit ihren Sehenswürdigkeiten aufwarteten. Auf der Heimreise konnte die „Stadt im Grünen“, Wiesbaden, „Nizza des Nordens“ genannt, für ein paar Stunden unter die Lupe genommen werden.

 

Eine Weserfahrt stand für den Monat Juni noch auf dem Programm, so daß jeder - wenn er wollte - über den heimatlichen Tellerrand hinüberschauen konnte. Beim Besuch der alten Römerstadt Xanten wurden die Spuren der antiken Welt sichtbar, so daß ein lebendiger Geschichtsunterricht vor Ort den Ochtrupern geboten werden konnte.

 

Die Wasserburg Anholt aus dem 12. Jahrhundert zog das Interesse der Besucher an, so daß an diesem Tage Geschichte pur vermittelt werden konnte.

 

Der September war die richtige Zeit, um die Heideblüte bei Haaksbergen/Burse zu erleben.

 

Eine Busfahrt zum Geester Speicherbecken mit anschließendem Spanferkelessen in Teglingen war für den Monat Oktober ein weiterer Höhepunkt.

 

Die Aktivitäten der Seniorenabteilung im Heimatverein Ochtrup e. V. finden Monat für Monat gleichbleibendes Interesse.

 

Ein plattdeutscher Nachmittag mit Albert Tietmeyer vom Heimatverein Metelen fand starke Resonanz bei den Senioren nach einer Fußwanderung durch den Stadtpark in der „Villa Winkel“.

 

Die Ochtruper Partnerstadt Lichtenvoorde war bei einer Halbtagesfahrt das Besuchsziel. Das Heimathaus in Bevergern mit der Besichtigung der Altstadt und der Kirche unter Führung des dortigen Pfarrers - Ludger Bügener, gebürtig aus der Wester in Ochtrup - hinterließen einen tiefen Eindruck.

 

Die Radwanderungen ergänzten das Jahresprogramm, wobei im Dezember traditionell St. Nikolaus die Senioren besuchte.

 

Bei diesem Jahresrückblick im Heimatverein stellte sich eine Gruppe am besten selber vor: die Wandergruppe „De Pättkeslüe“. Michael Wülker hält einen Rückblick und würdigt die Aktivitäten: „Die Wandergruppe des Heimatvereins Ochtrup e. V. hatte 1993/1994 - wie auch in den vergangenen Jahren seit ihrer Gründung - wieder ein volles Programm. Ich möchte jedoch nicht alle Aktivitäten noch einmal aufzählen. Sie sind in einer bebilderten Chronik festgehalten und können eingesehen werden. Ich möchte vielmehr einige Besonderheiten unserer Gruppe hervorheben. Wir sind mittlerweile eine eingeschworene Gemeinschaft von ca. 20 Wanderinnen und Wanderern, die regelmäßig an den monatlichen Wanderungen teilnehmen. Leider kommen sonst nur selten Vereinsmitglieder oder auch Nichtmitglieder hinzu. Das liegt wohl daran, daß die Wanderungen sonntags von morgens bis nachmittags stattfinden, und daß sie vielleicht mit 20 bis 25 km zu lang sind. Mir wurde zwar gesagt, Nachmittagswanderungen bis 15 km würden viel eher angenommen, ich habe jedoch noch keinen gefunden, der bereit wäre, solche Wanderungen zu organisieren. Vielleicht finden sich ja einige, die einen Anfang wagen. Wir würden gerne mit unserem Kartenmaterial helfen. Das Besondere an unserer Gruppe ist, daß die Organisation gleichmäßig auf mehrere Wanderfreunde verteilt ist und jeder den Ehrgeiz entwickelt, eine besonders attraktive Wanderung oder Veranstaltung zu planen. Denn mittlerweile beschränken sich unsere Aktivitäten nicht mehr nur auf die monatliche Ganztagswanderung. So haben wir am 15.11.1993 mit einer Wandergruppe aus Timmel/Ostfriesland die Rolinck-Brauerei besichtigt und eine Art Partnerschaft begonnen (Einladung). Das Grünkohlessen nach vorhergehender Wanderung ins Blaue ist schon zur Tradition geworden. Auch in diesem Jahr (28. Januar 1995) findet es wieder statt. Ich weiß allerdings selbst nicht, wohin die Wanderung geht. Höhepunkt eines jeden Jahres sind die Camping-Wanderungen (Winterberg, Altenahr, Solling, Braunlage - und in diesem Jahr der Thüringer Wald). Die Camping-Wanderung im Solling wurde zum Anlaß genommen, einen eigenen Wimpel mit der Aufschrift „De Pättkeslüe“ und dem Stüwwenkopp einzuweihen.

 

Erstmalig haben wir im vorigen Jahr in der Heißen Jahreszeit eine Radtour durch Holland gemacht, bei der zum Abschluß zunächst ein kühles Bad im Drielandsee genommen wurde. Anschließend klang der Tag dann mit einem Grillfest im privaten Garten aus, wozu natürlich alle Teilnehmer der Radtour, auch Nichtmitglieder, eingeladen waren.

 

Ein weiterer Höhepunkt war die Wanderung im Goldenstedter Moor (bei Vechta) mit der Besichtigung des Moorlehrpfades und dem anschließenden Kaffeetrinken im neu erbauten Haus im Moor, das von dem dortigen Heimatverein geführt wird. Dieses Ziel kann ich auch für eine Busfahrt empfehlen.

 

Wir bewältigen übrigens die Anfahrten zu den Wanderungen immer mit Fahrgemeinschaften mit unseren Privatwagen und nehmen Gäste kostenlos mit. Eine interne Veranstaltung, die auch nicht in der Zeitung angekündigt wird, ist die Wanderung am Buß- und Bettag. Sie fand leider im vergangenen Jahr zum letzten Mal statt. Wir suchen jedoch einen Ersatztermin. Diese Wanderung findet immer in unmittelbarer Nähe Ochtrups statt und endet mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken bei einem der Wanderer zu Hause.

 

Zum Schuß möchte ich noch das Buschfest erwähnen, das leider wohl darunter leidet, daß zu viele Veranstaltungen gleichzeitig stattfinden. Außerdem müssen wir uns wegen des Verkaufs der Festwiese Gedanken über einen neuen Standort machen. Auch bei dieser Veranstaltung macht die Wandergruppe aktiv mit. So ist denn auch der derzeitige König Hans Paßlick ein Mitglied der Wandergruppe.“

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