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Ein Ochtruper im Kreise der Fürstin Gallitzin

H. Reckels

Abgeschrieben aus Ochtrup in Westfalen 1930

 

Im Landesmuseum in Münster hängt ein Gemälde von Theobald v. Oer, das die Fürstin Gallizin im Kreise ihrer Freunde zu Angelmodde darstellt. Nicht vielen wird bekannt sein, dass sich unter den ankommenden Freunden auch ein gebürtiger Ochtruper befindet. Es ist der gelehrte Theologe Theodor Katerkamp. Katerkamp wurde am 17. Januar 1764 geboren. Er widmete sich an der Universität Münster philosophischen und theologischen Studien. 1787 empfing er die Priesterweihe. Eine Sitte der damaligen Zeit folgend, wurde der junge Priester Hauslehrer und Erzieher der jungen Reichsfreiherren Franz Otto und Klemens August von Droste zu Vischering (Später Erzbischof von Köln).

Adlige Familien schickten in jener Zeit ihre Söhne unter Aufsicht eines Mentors auf ausgedehnte Reisen. So kam auch Katerkamp mit seinen beiden Zöglingen durch Deutschland, die Schweiz, Italien und Sizilien. In Rom nahm man längere Zeit Wohnung. In den Freundeskreis der Fürstin Gallitzin wurde Theodor Katerkamp 1797 eingeführt. 1809 übernahm er das Lehramt für Kirchengeschichte an der theologischen Fakultät in Münster. Die Ernennung Katerkamps zum außerordentlichen Professor der Kirchengeschichte und Moraltheologie erfolgte 1816. Drei Jahre später wurde er ordentlicher Professor der Theologie an der theologischen. 1820 verlieh die Universität Landshut dem Professor Katerkamp das Doktordiplom. Der Bischof Casper Maximilian ernannte ihn dann 1821 zum Examinator synodalis und 1833 zum Domkapitular an der Kathedrale in Münster; 1831 wurde Professor Dr. theol. Katerkamp Domdechant. Als solcher starb er am 9. Juni 1834.

Von seinen zahlreichen Werken sei hier genannt die fünfbändige Kirchengeschichte:“ Die ersten Zeitalter der Kirchengeschichte bis zum Ende des zweiten Kreuzzuges“. In Utrecht erschien eine holländische Uebersetzung. Von ganz besonderer Wichtigkeit für die nähere Kenntnis des Gallitzin´schen Freundeskreises Amalia von Gallitzin, geb. Gräfin von Schmettau. Mit besonderer Rücksicht auf ihre nächsten Verbindungen: Hemsterhuys, Fürstenberg, Overberg und Stolberg. Mit den Bildnissen der Fürstin, Fürstenbergs und Overbergs“ Münster 1828.

Als 1806 die Fürstin gestorben war, hatte sie bereits ihren reichen Vorrat an Tagebüchern und Briefen Overberg übergeben. Diese Dokumente konnte Katerkamp  benutzen, von welchem sie in den Besitz seiner Schwester, der Frau Schlossgarten- Inspektor Haas übergingen. Eine Anzahl unveröffentlichter Korrespondenzen aus dieser interessanten Zeit befindet sich noch auf Haus Welbergen.

Das Geburtshaus Katerkamps am Kirchplatz in Ochtrup ist vor einiger Zeit in den Besitz der Kirchengemeinde übergegangen. Als „Hubertusheim“ beherbergt es die kirchlichen Vereine; Pfarrer Winkelmann beabsichtigt an dem Hause eine Porträtplakette des berühmten Ochtruper Theologen von der Hand des Münsterschen Plastikers Mazotti anbringen zu lassen.

 

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