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Paoskenstaken in der Stadt

 

In einem Gespräch mit Gustav Hues, einem der letzten aktiven Teilnehmer, konnte dieser die Stimmung der Ostertage vermitteln.

Waren es früher nur die Junggesellen, die am Paoskenstaken teilnahmen, mussten wegen der geringen Anzahl Junggesellen im „Gelaog“ in den letzten Jahren auch die verheirateten Männer mit anfassen. Sonst bestätigt Hues die 1930 von Oberlehrer Reckels beschriebenen Abläufe.

„Ostern war für uns ein anstrengender Tag. Mittags war Paoskenstaken und abends das Osterfeuer. Mangs hebb ik et nich rett, dat ik tot Osterfüer up´n Berg kamm.“

Nachmittags trafen sich alle Junggesellen. Sie gingen von Haus zu Haus. Der Judasbeutel wurde aufgehalten und die Leute schmissen Geld hinein. Davon wurde der Baum gekauft. „Ein Jahr haben wir 550,- DM gesammelt. Das Geld haben wir gar nicht aufgekriegt.“ Die Buche wurde in den letzten Jahren von Bauer Schwartbeck, Oster, geholt. Das Päckchen Tabak und de Peep für den Bauern waren immer noch als Geschenk üblich.

Nach dem Abbrennen des Paoskenstaken auf dem Marktplatz fand die Versteigerung statt. Jeder konnte den Baum kaufen, meistens waren es aber Wirte. „Zum Schluss wurden verrückte Preise für den Baum bezahlt. Einmal waren es 500,- DM. Wir haben das Geld gar nicht aufgekriegt.“

Für die Messe des Schützenvereins zu Pfingsten wurden 20,- DM zurückgelegt.

Nach dem Verkauf ging es in einer Prozession aller Teilnehmer, aber ohne Pastor, dreimal um die Kirche und es wurden Osterlieder gesungen.

Dann ging es zum Festwirt. Beim „Geld versaufen“ waren alle da, vorher nur einige.

Kurz nach dem Krieg ist der Brauch im Stadtgebiet eingeschlafen, weil keine Leute mehr da waren.

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