Die Sage erzählt…
Von H. Reckels (1930)
Anno Domini 1598 –
Spanisches Kriegsvolk – raubend und mordend –
durchzieht das Land.
Der Bauer stöhnt zum Herrgott um Hilfe in Leibesnot.
Im uralten Kirchlein umlagern die Bürger betend das
Madonnenbild.
Und plötzlich ist Hufschlag auf der Weinerstraße und
schrilles Geschrei –
Zwanzig spanische Teufel in bunter Montierung poltern
vor der Schenke.
Und drohen mit Gewalt und brennender Gier –
Und wollen Branntwein und wollen harte Taler!
Und die Bürger treten zusammen und beraten, was
zu tun?
Ein blutiger Gedanke blitzt auf! Ein rettender Plan? –
Eintreten sie in die Stube, die braunen Hidalgos.
Aus blanken Zinnkrügen rinnt Branntwein in schmut-
zige Kehlen.
Gröhlend liegt das Mordgesindel in Küche und Kammer.
Kerzen verschwelen – Das Herdfeuer zerflackert –
Verstand und Vorsicht ist vertrunken –
Man schleppt die Horde auf das Strohlager.
Rabenschwarze Nacht – berauschter Schlaf!
Zwanzig verfluchte „Vösse“ liegen Kopf an Kopf.
Einer kleinen Laterne matter Schein irrlichtert durch
die Finsternis.
Leise knarrt ein Scheunentor –
Behutsam nahen zwei furchtlose Männer.
Zwischen sich einen langen „Wiesbaum“.
Und drücken ihn den zwanzig Gesellen fest auf die
Kehlen.
Schweres Röcheln, unbeholfenes Tasten – wildes
Fluchen!
Dumpfe Schläge dröhnen durch das Haus - -
Graues Hirn und rotes Blut verspritzt in Stroh und
Sand - -
Der Ochtruper Schmid hieb den Feinden die Schädel ein! –
Nach den spanischen Hunden hat keiner mehr gefragt.
Wie der Ochtruper Kirchturm entstand
von Agi Greve, Hannover
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